Münchner Semiotik

Zeitschrift des Forschungskolloquiums an der LMU

Autor: Ort, Nina

Drei Thesen und eine Schlussfolgerung zum Phänomen des ›Postfaktischen‹
»...nobody knows exactly what’s going on.«

von Nina Ort, Patrick Thor & Anna-Maria Babin

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Ausgehend von der öffentlichen Wahrnehmung des Amoklaufs am Münchner Olympia-Einkaufszentrum im Jahr 2016 sowie der aktuellen Debatte rund um das Problem ›fake news‹ werden wir den Begriff der Postfaktizität unter semiotischen Gesichtspunkten analysieren.
Zu diesem Zweck formulieren wir drei allgemeine Thesen, die semiotische Merkmale des Postfaktischen und des als ›postfaktisch‹ wahrgenommenen Diskurses zusammenfassen (Teile  I-III). Dabei erweisen sich der Postfaktische Diskurs und sein Umgang mit Fehlinformationen als spezifische Verengung des Wirklichkeitsbezuges (I), dessen faktische Defizite über das Postulat einer gesteigerten Authentizität der beteiligten Subjekte ausgeglichen werden soll (II). Dies hat wiederum eine neuartige Bedrohung der diskursiven Auseinandersetzung zur Folge, die wir als Idiosynkratischen Dogmatismus bezeichnen (III).
Der abschließende Teil IV folgert aus den beschriebenen Phänomenen, wie der postfaktischen (Pseudo‑)Argumentationsweise und ihren Folgen zielführend begegnet werden könnte.

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Die Macht des Signifikanten in Robbe-Grillets Augenzeuge

von Nina Ort

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Die Macht des Signifikanten lässt sich an diesem literarischen Text des Nouveau Roman exemplarisch aufzeigen: Während das Imaginäre den Protagonisten – und mit ihm den Leser – in einen phantasmatischen Strudel zu reißen droht, ist es ein leerer Signifikant in Form einer Zigarettenschachtel, der sein Geschick tatsächlich lenkt und dirigiert.
(Vortrag, gehalten am 12.12.2013 an der Universität zu Köln im Rahmen der Ringvorlesung »Die Psychoanalyse Jacques Lacans. Einführungen«, initiiert durch die ›KAPJL – Kölner Akademie für Psychoanalyse Jacques Lacan‹.)

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