von Simon Brandl

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Jacques Lacans psychoanalytisches System lässt sich in vielerlei Hinsicht als Interpretationsmodell für Rainer Maria Rilkes Dinggedichte zur Anwendung bringen. Ein Paradebeispiel stellt hierfür Rilkes Sonett Archaïscher Torso Apollos dar. Die Motive von dinglicher Kunstschönheit, depravierter Ganzheit, dionysischer Lust und lichthaftem Sehen, die hier zur Sprache kommen, korrelieren auf faszinierende Weise mit den Lacanschen Termini von Objekt klein a, Subjektspaltung und Begehren sowie mit Lacans Theorie von Blick und Auge. Grundlegend hierfür ist jeweils das Theorem der Spiegelung, dessen Bedeutung für den ‚Symbolisten‘ Rilke ausgehend von erkenntnistheoretischen Fragestellungen verständlich wird.

 

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